Vor geraumer Zeit durfte ich das Ensemble Quintstärke porträtieren. Wie dem Namen bereits zu entnehmen, handelt es sich um fünf Personen, die ausschließlich Gruppenfotos für repräsentative Zwecke wünschten.
Die Dauer des Shootings war auf etwa 60 bis 90 Minuten festgelegt.
Was gibt es bei solch einem Fototermin zu beachten?
Vorbereitung ist alles!
Sofern der Kunde selbst oder der zuständige Artdirektor keine konkreten Vorgaben macht, liegt es an dem Fotografen, sich bereits im Vorfeld über eine Liste möglicher Motive und deren Umsetzung Gedanken zu machen. Da meinen Vorstellungen entsprechend nicht alle Bilder wie aus einem Guss wirken sollten, entschied ich mich für drei unterschiedliche Setups. Zwei im Studio und eines „auf der Strasse“.
Mehrere Personen im Studio gleichzeitig vor der Linse zu haben, ist immer eine Herausforderung. Neben einer klaren Direktive für den Bereich des richtigen „Posings“, muss vor allem auf eine richtige Lichtführung geachtet werden. Dies dahingehend, dass ein Gruppenmitglied keinen Schatten auf ein anderes Gruppenmitglied werfen darf. Hört sich zwar selbstverständlich an, kann aber gerade in kleineren Studios mit beschränkten Lichtaufbauten zu Problemen führen und die Spontanität eines Shootings sehr einschränken.
Letzteres ist zusätzlich der Fall, wenn Brillenträger mit am Start sind. Um hässliche Reflexionen zu vermeiden, gilt es den Ausrichtungswinkel und die Höhe der verwendeten Lichtformer genau zu bestimmen und die Bildergebnisse sofort zu kontrollieren. So spart man sich eine mühevolle und zeitintensive Nachbearbeitung am Rechner.
Kurzum: man sollte das vorher mal testen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Da ich mir eine relativ gleichmäßige Ausleuchtung in den Kopf gesetzt hatte, kamen für alle Studiobilder zwei 60×90 Softboxen zum Einsatz, die links und rechts im Winkel von etwa 45 Grad zur Gruppe hin ausgerichtet wurden.
Hat man sich neben den Bildideen, der Lichtführung, der Lichtsetzung sowie dem Hintergrund im Vorfeld auch ein paar Gedanken zu möglichen Accessoires (im vorliegenden Fall: Sitzgelegenheiten) gemacht, kann im Rahmen des Shootings eigentlich gar nichts mehr schiefgehen. Herrscht darüber hinaus noch gute Laune am Set, sind entsprechende Bilder vorprogrammiert.
Gibt das Zeitfenster noch etwas her und lässt die Wetterlage es zu, lohnt sich zu guter Letzt immer noch ein Schritt aus dem Studio. In unserem Fall auf die vor dem Studio verlaufende Hauptstrasse. Kein Blitz, nur Tageslicht bei 200mm und Blende 2.8.
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