Vor kurzem stand ein Agenturshooting zum Thema „Aktiv im Alter“ auf dem Programm. Der Termin war bereits seit mehreren Wochen fix und da man sich bei uns im hohen Norden ja nicht wirklich auf planbares Wetter verlassen kann, stellen Outdoorshootings den Fotografen immer vor eine lichttechnische Herausforderung.
Für mich persönlich ist das stets ein gewisser Stressfaktor. Weißt Du nicht wie das Wetter wird, kannst Du auch nicht die Lichtsituation einschätzen. Kurzum: alles muss mit! Von Blitzen und Lichtformern über Reflektoren bis hin zu Diffusoren. Entsprechende Stative, Klemmvorrichtungen, Kabelverbindungen, Funkauslöser, etc., etc. nicht zu vergessen.
Darüber hinaus fordert der Einsatz verschiedener Ausrüstungen auch unterschiedliche Manpower. Blitze kann ich zwar leicht statisch aufbauen, dynamische Bilder werden aber in der Umsetzung schwerer. Reflektoren und Diffusoren sind vom reinen Handling flexibler, allerdings werden ein bis zwei zusätzliche Helfer benötigt. Und da ein derartiges Shooting einem gewissen wirtschaftlichen Druck unterliegt und man auch nur ein bestimmtes Zeitfenster zur Verfügung hat, ist so ein Tag immer spannend.
Wie gestaltete sich die Situation nun vor Ort? Am Tage des Shootings hatten wir – bis auf ein paar Sonnenstrahlen – durchgehend bewölkten Himmel, was dem Fotografen bereits einen gewissen Grundentspannungsfaktor gibt. Der Himmel wird zu einer riesigen Softbox, die hammermäßig weiches Licht spendiert und somit nicht die Gefahr von stark ausgefressenen Bildbereichen, abgesoffenen Schatten und sehr starken Kontrasten besteht. Blitze, Reflektoren und Diffusoren blieben daher im Auto.
ABER: aber auch bei einem bewölkten Tag musst Du zum Lichtjäger werden. Es reicht keinesfalls aus das Model irgendwo hinzustellen und abzudrücken, da Schatten nicht gleich Schatten ist. Auch an einem bewölkten Tage mit scheinbar gleichmäßigem Licht ist genau darauf zu achten, welchen Stand die Sonne hat, denn aus dieser Richtung kommt immer mehr Licht. „Ist doch klar!“, wird sich der ein oder andere jetzt sagen.
Meiner Erfahrung nach ist das aber gar nicht so einfach innerhalb von Sekunden festzustellen, wie der „Lichtverlauf im Schatten“ ist und dementsprechend das Model zu positionieren. Mit etwas Erfahrung funktioniert das aber ganz gut und 100% available light sparen 100% zusätzliche Ausrüstung.
Model: Kirsten Franke
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